Urnen

Urnen

  • Individuelle und würdevolle Grabgefäße


    In unserer Gesellschaft findet derzeit ein Umdenken, ja fast eine komplette Neu-Orientierung statt, was die Auseinandersetzung mit dem Ende des Lebens angeht.

    Lange Zeit wurde vermieden, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen und wenn, dann meist im engsten Familien und Freundeskreis. Verständlich, da tiefgreifende Gefühle und Gedanken berührt werden, welche man nicht mit jedem teilen möchte. Auch weiterhin wird dies so sein, dass man nur vertrauten Personen sein Innerstes preisgibt. Geändert hat sich aber, dass nun in aller Öffentlichkeit die Tatsachen und Fakten rund um das Sterben diskutiert werden. Das Beste daran, es ist nicht bedrückend, sondern ein Gewinn und eine Befreiung, diese Gedanken und Sorgen, welche man in sich trägt zu thematisieren und zu sehen, dass das Sterben zu unserem Leben gehört. Natürlich braucht es dazu Mut und Stärke, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen.

    Die meisten Menschen haben Scheu, sich mit den Themen rund um ihr eigenes Sterben zu beschäftigen. Trotzdem regeln sie mittels eines Testamentes ihr Erbe und tragen so noch zu Lebzeiten dazu bei, Streitigkeiten unter den Erben zu vermeiden; mit einem Organspende-Ausweis schaffen sie genauso Klarheit wie sie mit einer Patientenverfügung klären, was ihr Wille im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls ist.

    Diese Möglichkeiten, für sich Verantwortung zu übernehmen, sind inzwischen sicherlich jedem bekannt und werden auch genutzt. So bleibt die Selbstverantwortung und Selbstbestimmung erhalten und wird nicht auf die Hinterbliebenen übertragen. Diese werden dankbar sein, wenn sie nicht über Leben und Tod eines Angehörigen zu entscheiden haben.

     Meiner Meinung nach sollten diese Gedanken der Selbstbestimmung auch in die Trauer- und Bestattungskultur getragen werden, um eine selbstbestimmte und auch sinnstiftende Vorbereitung für das Nachleben zu bewerkstelligen. Wird zum Beispiel noch zu Lebzeiten die Frage der Bestattungsart geregelt, ob Erd- oder Feuerbestattung, beides in würdevoller Ausübung, können Hinterbliebene entlastet werden.

    In einem Todesfall sind die Hinterbliebenen oft von Ihren Gefühlen übermannt und nur eingeschränkt in der Lage, Entscheidungen zu treffen. Jede Entscheidung ist eine Last und konkurriert mit dem Schmerz, dadurch neigt man dazu, den einfachsten Weg zu gehen, sich nicht mehr damit beschäftigen zu müssen.

    Unterstützt werden die Trauernden nach besten Möglichkeiten durch das Bestattungsunternehmen, welches auch eine Auswahl an Urnen und Särgen anbietet: das Einfachste, der Griff zur dargebotenen einheitlichen, industriell gefertigten Urne / Sarg aus dem vorhandenen Angebot. In mehreren Gesprächen wurde mir berichtet, dass die Betroffenen noch während der Wahl ein Gefühl der Unstimmigkeit verspürt haben, der verstorbenen Person nicht gerecht geworden zu sein, so dass ihnen Gedanken durch den Kopf gingen wie: „Wofür hätte er / sie sich entschieden, was würde dem / der Verstorbenen und seinem / ihrem Wesen entsprechen?“.

    Um diesem Anspruch, dem oder der Gestorbenen gerecht zu werden, reicht es in vielen Fällen nicht, aus einem unpersönlichen, industrialisierten Sortiment an Bestattungsprodukten eine Auswahl zu treffen.

    Dieses Dilemma, möchte ich in durch meine Arbeiten abmildern.

    In Verbindung mit den Menschen, die hierzu Ihre Gedanken offen legen wollen, so wie in Absprache mit dem Bestatter, wird ein würdevolles, individuelles, ein mit dem oder der Verstorbenen wesensverwandtes Grabgefäß geschaffen.

    Hierzu ist Holz das Material welches meiner Meinung nach sehr eng mit dem Menschen in Verbindung steht.

        • Holz, von der Natur gestaltet, gewachsen, nie gleichförmig, wie jeder Mensch einzigartig.

        • Holz, gealtert, über die Jahre von Wind und Wetter sowie äußerlichen Einflüssen gezeichnet; gleich den Menschen, bei denen sich Ihr Leben in Gesichtern, auf Händen und in der ganzen Gestalt widerspiegelt.

        • Holz, welches uns schon zu Lebzeiten als Baum erfreut hat.

    Aus diesen Hölzern werden gemeinsam Urnen gestaltet.

    Zusammen lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf das Leben, Wirken und die besonderen Eigenschaften des zu bestattenden Menschen, um dadurch die Form und Art der Urne bis in die Details zu gewinnen.

    Diese besondere Urne zu gestalten ist eine wichtige und schöne Aufgabe.

    Auch das Andenken wird davon berührt und vielen Menschen bleibt von einer Beerdigung, das zu-Grabe-tragen und die Präsenz der Urne in Erinnerung.

    Die Mensch wird auf die Urne als ein Symbol verdichtet, Asche und Gefäß werden eins.

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